Reingard und Michaela betreiben die Marktgärtnerei Almgrün in Oberösterreich und bewirtschaften dort rund 1ha Freiland und zwei Gewächshäuser im Dauerbeetsystem (Market Gardening). Nach dem Konzept der solidarischen Landwirtschaft wird das Gemüse über wöchentliche Ernteanteile an Kund*innen aus der Region vermarktet. Die ca. 200 Dauerbeete sind in der Standardbreite von 75cm angelegt, die dazwischenliegenden Wege sind 40cm breit. Nachdem Reingard zuvor auf 1,20m breiten Beeten gearbeitet hat, weiß sie das schmälere Maß nun umso mehr zu schätzen. Die Beete können mit einem großen Schritt überquert werden und müssen nicht mehr betreten werden und das Kreuz dankt vor allem aufgrund der besseren Ergonomie beim Ernten. Die 30m Beetlänge hingegen würde sie rückblickend nicht noch einmal wählen, weil sie mit den europäischen Längenmaßen von Netzen, Planen und Vliesen eigentlich nicht kompatibel ist. Wir sprechen mit Reingard außerdem über ihre Empfehlungen für den Einstieg in die Marktgärtnerei, über ihre wichtigsten Werkzeuge und über die Arbeit mit dem Gemüse-Anbauplaner.
Mulch, Beikraut und Laufenten hängen in mehrerer Hinsicht eng miteinander zusammen. Für die Förderung der Bodengesundheit und eine verbesserte Wasserspeicherung kann Mulch – vor allem bei langstehenden Kulturen – sehr viel Sinn machen. Wichtig ist dabei, die Fläche noch vor dem Aufbringen des Mulchmaterials möglichst von Beikräutern zu befreien, damit im Nachhinein nicht zu viel durch die Mulchdecke durchwachsen kann. Eine Alternative zu organischen Mulchmaterialien wären Kunststofffolien zur Abdeckung von Wegen oder Beeten. In der Marktgärtnerei Almgrün werden sie zum Teil nur für die Wege und zum Teil auch zum Abdecken mehrere Beete genutzt. Neben vielen Vorteilen schafft Mulch allerdings meist auch günstige Bedingungen für Schnecken. Bei Reingard und Michaela kommen noch mehrere Biodiversitäts-Streifen dazu, die in letzter Zeit zu einem erhöhten Schneckendruck geführt haben. Abhilfe versprechen nun drei Laufenten. Wir sprechen mit Reingard über das Verhalten der Tiere, die Effektivität in der Schneckenjagd und die wichtigsten Dinge, die es in der Haltung zu beachten gilt. Eines jedenfalls vorweg: Laufenten sollten niemals mit Gemüseabfällen gefüttert werden. Warum? Seht selbst!
Im Freilandanbau sind wir als Gemüsegärtner*innen mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Für einige dieser Herausforderungen haben wir bereits wirkungsvolle Werkzeuge in der Hand, bei anderen wiederum suchen wir noch nach geeigneten Lösungen. Die unkontrollierbaren Wettereinflüsse spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Aber auch Schäden durch Tiere sind im Freiland oft ein größeres Problem als im geschützten Anbau. Wir sprechen mit Reingard von Almgrün über den Anbau von Gurken im Freiland, über ihre Vorgehensweise bei der Beetvorbereitung vor dem Karottenanbau, über den Schutz von Kohlgewächsen vor Kohlweißling und Erdfloh und: über Schnecken.
In jeder Marktgärtnerei gibt es kleinere oder größere Unterschiede in der Kulturführung der verschiedenen Gemüsearten. Ein gemeinsamer Rundgang zur Kulturenbesprechung ist deshalb immer spannend und lohnenswert – so wie hier mit Reingard von Almgrün. Gleich zu Beginn sehen wir uns den Testanbau verschiedener Freilandtomatensorten an, der in Kooperation mit Arche Noah und der ARGE Bauernparadeiser durchgeführt wird. Ziel des Projekts ist die Entwicklung robuster und schmackhafter Tomatensorten für den Freilandanbau. Und in Bezug auf die Pflanzengesundheit gibt es bereits vielversprechende Tendenzen. Wir sprechen mit Reingard über den Anbau von Möhren, Rote Rüben und Zuckerhut und über die Erfahrungen mit Untersaaten bei Kohlgewächsen. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Bio-Blumenflächen, die in Zusammenarbeit mit zwei befreundeten Floristinnen genutzt und bald auch um Gewächshaus-Tulpen in Bio-Qualität ergänzt werden sollen.